12.04.2023

Klimafreundlicher Onlinehandel

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Dirk Thyen

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12.04.2023

eCommerce - Die neue Roadmap für klimafreundlichen Onlinehandel

Nachhaltigkeit und Umweltschutz stehen mehr denn je im Fokus von Regierung, Unternehmen und Verbrauchern. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Ökologisierung des Onlinehandels“ hat das Umweltbundesamt eine Roadmap entwickeln lassen, die Maßnahmen zur CO2-Einsparung bei verschiedenen Akteuren aufzeigen. Im folgenden Blogbeitrag schauen wir uns diese Roadmap einmal genauer an.

Für die Studie des Umweltbundesamtes (UBA) wurden die Bereiche Logistik, Versandverpackung und Retouren auf ihre Einsparpotenziale untersucht. Durch Optimierungen in diesen Bereichen könnten die Treibhausgas-Emissionen zwischen 18 und 98% eingespart werden, wie das UBA in einem Beitrag zum Thema auf seiner Website hervorhebt.

 

Versand aber elektrisch

Durch den Wechsel von Verbrennern auf elektrische Fahrzeuge auf der sogenannten „letzten Meile“, könnte man ca. 80% der Treibhausgas-Emissionen einsparen. Außerdem wird das Konzept der Micro Hubs (Zwischenlager und der Versand durch Fahrräder) immer beliebter. Damit die Konzepte sich durchsetzen können, müsste die Politik diese allerdings fördern.

 

Paketshops und -stationen

Ein weiterer Punkt, der die Umwelt zusätzlich belastet, ist die Lieferung direkt an die Haustür. Dabei wären aber auch die Verbraucher gefordert: Sie müssten die Option der Paketshops, und -stationen nutzen und die Pakete ohne den eigenen Pkw von der Station abholen. In diesem Fall könnten mindestens 20 Prozent der Emissionen pro Einkauf eingespart werden, so das Amt. Dies gilt eher für Stadtbewohner als für Bewohner auf dem Land.

 

Adieu Express-Versand

Was vielen Verbrauchern vielleicht nicht bewusst ist – das Thema Instant-Delivery. Der Expressversand verursacht ca. 60% mehr Emissionen als die Standard-Lieferzeit.

 

Mehrweg statt Einweg

Fast ein Drittel der Produkte könnte bis 2030 ohne zusätzliche Versandverpackung auskommen. Derzeit liegt der Marktanteil von Mehrwegverpackungen bei unter einem Prozent, obwohl fast 30% der Artikel bereits jetzt in Mehrwegverpackungen versandt werden könnten. Hier müssten vor allem Händler offen für neue Wege sein und Mehrwegverpackungen anbieten.

 

Retouren

Damit die Zielwerte der Bundesumweltamtes bis 2030 umgesetzt werden können, müssen Verbraucher 40% weniger Retouren tätigen. Somit wäre die Retourenquote unter 10%. Außerdem müssten Händler bis zu 67% weniger retournierte Waren vernichten. Aus diesem Grund ist es denkbar, dass bis dahin Warenvernichtung ab einem gewissen Punkt verboten wird, denn die in der Herstellung anfallenden Emissionen machen den größten Teil der Emissionen auf dem Produktlebensweg aus. Damit Händler das Spenden retournierter Waren der Vernichtung vorziehen, sollte die Politik Anpassungen im Umsatzsteuergesetz vornehmen.
 

Interesse an mehr zum Thema Nachhaltigkeit im eCommerce? Hier geht’s zu einem weiteren Beitrag.

Außerdem finden Sie hier einen Leitfaden vom UBA für mehr Umweltfreundlichkeit

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